Toques

Allgemeines

Es gibt keine einheitlichen „Noten“ für die drei Töne des Berimbaus. Meistens werden die Klänge so dargestellt:

X – scheppernder Laut mit dobrão leicht gegen die Saite gedrückt, cabaça am Körper, baqueta schlägt auf die Saite über dem Stein/dobrão  (tschi)

O – tiefer Ton ohne dobrão und Öffnung der cabaça weg vom Körper, baqueta schlägt auf die Saite unterhalb des Steins/dobrão (dong)

ø – hoher Ton mit dobrão fest gegen die Saite gedrückt, ohne Scheppern, cabaça am Körper (ding)

Die unten beschriebenen Rhythmen sind nur die Grundlage. Jeder Rhythmus kann beliebig variiert und improvisiert werden, solange man im Takt des gespielten Toque bleibt. 

Angola

Dies ist einer der traditionellsten Toques. Er wird vor allem bei Rodas des Stils Capoeira Angola gespielt und ist eher langsam. Das Spiel ist dementsprechend sehr nah am Boden und soll vor Allem die List und Tricks der Capoeiristas zeigen, voller Mandinga und cleverer Bewegungen. Bei diesem Toque wird nicht geklatscht. 

XXOø – XXOø (tschi-tschi-dong-ding [pause] tschi-tschi-dong-ding)

São Bento Grande da Capoeira Regional

Wird manchmal auch „São Bento Grande de Bimba“ genannt, da er von Mestre Bimba entwickelt worden ist. Ein schneller, kraftvoller Toque, der auch ein schnelles und akrobatischeres Spiel fordert. Alle Arten von Tritten, Akrobatik, Sprünge, schnelle Ginga, gute Technik und viel Aufmerksamkeit sind gefragt.

 

XXO XXø XXOOø (tschi-tschi-dong tschi-tschi-ding tschi-tschi-dong-dong-ding)

São Bento Pequeno

Einer der beliebtesten Toques von Capoeira Regional. Wird von manchen Gruppen auch „São Bento Grande de Angola“ genannt und dann langsamer gespielt. Bei Capoeira Regional fordert dieser Toque ein schnelles Spiel mit vielen kombinierten, ineinander fließenden Bewegungen und eventuell auch Bandas, Rasteiras und Tesouras.

XXøOO (tschi-tschi-ding-dong-dong)

Iúna

Die Iúna ist ein alter Gitarrenrythmus welcher man in den Sambas de Recôncavo Bahia spielte und wurde von Mestre Bimba in Capoeira integriert. Bei Iúna dürfen nur fortgeschrittene Capoeiristas spielen. Hier können sie ihre Körperkontrolle, Dehnung, Akrobatik und Präzision der Kicks beweisen. Das Spiel hat einen Fokus auf das kunstvolle und nicht auf das kämpferische. Er ist einer der fortgeschritteneren Toques und schwieriger zu lernen

Es wird geklatscht, aber nicht gesungen. 

O~XXOøOø – O~XXOøOø – OOOOO~ø Oø O øøOøOø

Amazonas

Dieser Toque hat keine spezifische Zuordnung. Heute wird er meistens aus festlichem Anlass, wie die Begrüßung eines Gast-Mestres oder ähnliches benutzt. 

XXOOØ XXO ØOØ XXOOOOØØØØ OOØ (tschi-tschi-dong-dong-ding tschi-tschi-dong-ding-dong-ding Tschi-tschi-dong-dong-dong-dong-ding-ding-ding-ding-dong-dong-ding)

Idalina

Der Legende nach wurde dieser Toque beim „jogo de navalha“ (Spiel mit dem Klappmesser) benutzt. Hierbei wurde ein Messer zwischen den Zehen der Capoeiristas befestigt und dann gespielt. .

OOØO OXØX – OOØO OXØ

dong-dong-ding-dong / dong-tschi-ding / dong-dong-ding-dong / dong-tschi-ding

Cavalaria

Dieser Toque hat historisch eine wichtige Bedeutung, da er zuerst während der Zeit der Sklaverei benutzt worden ist, um vor Aufsehern zu warnen und danach während der Zeit der Kriminalisierung von Capoeira (1890-1936), um vor sich nähender (berittener) Polizei zu warnen. Heute wird er benutzt, um zu viel Gewalt oder ein gefährliches Spiel zu signalisieren. 

 

XXO XXO XXOøO (tschi-tschi-dong tschi-tschi-dong tschi-tschi-dong-ding-dong)

Santa Maria

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